Substanzgebrauch lässt sich aus der „Traumaperspektive“ häufig als Bewältigungs- und nicht selten sogar als Überlebensstrategie verstehen. Allerdings berichtet nur ein kleinerer Teil der Betroffenen spontan von ihren Erlebnissen. Oft mussten sie in früheren Therapien die Erfahrung machen, dass Therapeutinnen und Therapeuten ihre Berichte abblockten, hilflos oder überfordert reagierten. Die Erfahrungen sind dabei oft stark schambesetzt. Besonders männliche Betroffene berichten nur selten spontan von traumatischen Erfahrungen und werden noch seltener danach gefragt. Deshalb wird inzwischen empfohlen, Personen mit Suchtproblemen systematische Gesprächsangebote zu traumatischen Erfahrungen zu machen.
Welche Punkte dabei zu beachten sind, vermittelt z.B. das Trainingsprogramm „Learning how to ask“, von der Neuseeländischen Arbeitsgruppe um John Read. Um einen Einstieg in die systematische Diagnostik von Traumatisierungen zu finden, können dabei Teamschulungen zu traumasensibler Therapie hilfreich sein, die auch Fragen zur Diagnostik abdecken.
Eine Übersicht zur Diagnostik von Traumatisierungen bei Personen mit Suchtproblemen findet sich auf der Website von Lisa Najavits.
Einige Instrumente finden sich hier.